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Wohnwagen richtig beladen

Truma Guide - Loading Caravan properly

Markise, Stühle, Grill – Kleidung, Spielzeug, Fahrräder: Es gibt so viele Dinge, die Sie für Ihren Campingurlaub einpacken müssen. Aber die Frage bleibt: Wie? Wir geben Ihnen Tipps, wo Sie Ihr Gepäck am besten verpacken und was Sie hinsichtlich Gesamtgewicht, Anhängelast usw. beachten müssen und wie Sie Gewicht sparen können.

Von schwer bis leicht: alles an seinem Platz

Das schwere Zeug unten, das leichte Zeug oben – das ist die Faustregel, wenn Sie Ihren Wohnwagen richtig beladen wollen. Schließlich wollen Sie Ihr Urlaubsziel doch sicher erreichen, oder? Ganz gleich, ob Sie über San Bernardino nach Italien fahren oder auf der Autobahn Richtung Norden fahren: Ein nicht ordnungsgemäß beladener Wohnwagen kann leicht ins Schleudern geraten oder hin und her schwanken. Wenn Sie nicht sofort reagieren, indem Sie beispielsweise Ihre Geschwindigkeit reduzieren, können Sie schnell die Kontrolle über das Gespann aus Auto und Wohnwagen verlieren.

Beachten Sie daher beim Beladen Ihres Wohnwagens folgende nützliche Hinweise:

  • Verstauen Sie schweres Gepäck unten im Wohnwagen in der Nähe der Achse. Dadurch bleibt der Schwerpunkt des Wohnwagens niedrig und gewährleistet eine optimale Straßenhaftung des Wohnwagens. Wenn dies nicht möglich ist, laden Sie schweres Gepäck so nah wie möglich an der Vorderseite des Wohnwagens. Denken Sie daran, dass im Zugfahrzeug sehr schwere Gegenstände transportiert werden sollten.
  • Für mittelschweres Gepäck nutzen Sie die Aufbewahrungsboxen in Bodennähe.
  • Für leichtes Gepäck sollten die oberen Staufächer genutzt werden: Im Schlafbereich verstauen Sie Kleidung, für Geschirr eignen sich die Schränke unter der Küchenzeile. Auch das Heck des Wohnwagens kann mit leichten Gegenständen beladen werden..

Sichern Sie die Ladung sorgfältig

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um Ihren Wohnwagen zu packen und das Gepäck vorausschauend zu verstauen, damit der Wohnwagen bei Ihrer Ankunft am Urlaubsort bewohnbar ist. Die Kunst besteht darin, alles griffbereit zu verstauen – und trotzdem jede Ecke zu nutzen, damit das Gepäck während der Fahrt nicht herumgeworfen werden kann.

Insbesondere schwere Gegenstände müssen Sie so sichern, dass sie nicht verrutschen können. Denken Sie daran, dass alles, was nicht gesichert ist, um den Wohnwagen herumgeschleudert werden kann, wenn Sie plötzlich bremsen müssen. Und die Kratzer und Flecken auf den Möbeln sind Ihr geringstes Problem.

Wenn Sie nicht den gesamten Stauraum in Ihrem Wohnwagen benötigen, empfiehlt es sich, ein Staufach zu füllen und ein anderes leer zu lassen. Ziel ist es, die Gegenstände so dicht zusammenzupacken, dass sie sich nicht bewegen können.

Bewahren und sichern Sie die Gasflaschen, die Sie für Ihren Campingurlaub benötigen, im dafür vorgesehenen Gasschrank. Wenn Platz vorhanden ist, lagern Sie dort auch leichte Gegenstände wie Gießkannen, Schläuche und Eimer.Versuchen Sie jedoch nicht, beim Beladen des Gaskastens zu kreativ zu sein. Schließlich könnte Gas ausströmen, wenn die Flasche nicht vollständig verschlossen ist. Dadurch könnte sich mit der Zeit ein brennbares Gas-Luft-Gemisch bilden.Wenn ein Funke in die Nähe dieser Mischung gelangt, besteht Explosionsgefahr.

Beachten Sie daher zu Ihrer eigenen Sicherheit die folgenden Einschränkungen:

  • Die Öffnung an der Unterseite des Gaskastens muss immer frei sein. Strömt Gas aus der Flasche, kann es durch diese Öffnung entweichen, da Gas schwerer als Luft ist.
  • Im Gasschrank dürfen keine Zündquellen mitgeführt werden. Hierzu zählen auch Gegenstände, bei denen die Gefahr einer Funkenbildung besteht. So dürfen Werkzeuge beispielsweise nicht lose transportiert werden, da die einzelnen Teile während der Fahrt aneinander reiben und Funken entstehen könnten.
  • Betreiben Sie keine elektrischen Anlagen, die Sie selbst im Gasschrank installiert haben. Beispielsweise ist der nachträgliche Einbau einer Steckdose oder eines Lichts im Gaskasten nicht gestattet. Wenn Sie ein Gerät anschließen oder das Licht einschalten, kann es zu Funkenbildung kommen und es besteht Explosionsgefahr.

Ob Faltrad oder Mountainbike: Radfahren gehört für viele Camper zum Urlaub dazu. Während der Transport von Fahrrädern bei einem Wohnmobil meist im Heckstauraum oder auf einem Heckfahrradträger erfolgt, gestaltet sich der Transport von Fahrrädern bei einem Wohnwagen etwas komplizierter. Da Sie den Wohnwagen ziehen, können Sie an der Anhängerkupplung keinen Gepäckträger verwenden.

Ihnen stehen also folgende Optionen zur Verfügung:

  • Grundsätzlich können Fahrräder auf einem Heckträger am Wohnwagen transportiert werden. Dies wirkt sich jedoch negativ auf die Fahrstabilität und damit auf die Sicherheit des Pkw-Wohnwagen-Gespanns aus. Einige Camper haben auch berichtet, dass Wohnwagen durch Vibrationen während der Fahrt beschädigt werden können.
  • Je nachdem, wie viele Fahrräder Sie mitnehmen, können diese unter Umständen im Wohnwagen verstaut werden. Achten Sie aber darauf, dass Sie sie gut sichern, damit sie nicht verrutschen – und das Innere des Wohnwagens nicht mit Kettenfett verschmutzen.
  • Fahrräder können auch auf einem Anhängerkupplungs-Fahrradträger transportiert werden. Die maximale Stützlast am Kupplungspunkt ist zu beachten. Auch beim Rangieren ist mehr Vorsicht geboten: Bei engen Schräglagen können die Fahrräder das Heck des Zugfahrzeugs beschädigen.

Beim Verstauen im Wohnwagen bleiben Geschirr und Kochutensilien in der Regel dort, wo sie sind. Dennoch haben wir ein paar Vorschläge zusammengestellt, damit Sie Ihre Schränke optimal nutzen können. Damit nichts verrutscht, legen Sie Küchenschränke mit rutschfesten Matten aus.

  • Packen Sie Teller, Tassen und Gläser in den Schrank unter der Decke.
  • Stellen Sie den Besteckkasten mit Besteck, Küchenmessern, Korkenzieher, Flaschenöffner, Pfannenwender und Suppenkelle in die oberste Schublade.
  • Töpfe, Pfannen, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Schneidebrett, Becher gehören in die unteren Küchenschubladen.
  • Lagern Sie Essig, Öl, Gewürze und einige Grundzutaten überall dort, wo Platz ist. Für den Transport von Lebensmitteln eignen sich gut verschließbare Behälter. Dies gilt auch für geöffnete Milch- und Saftpackungen: Gehen Sie nicht davon aus, dass sie wirklich dicht sind.
  • Verpflegung und Getränke für die Reise sollten direkt im Auto mitgeführt werden. Großeinkäufe können dann am Urlaubsort getätigt werden.

Voll, aber nicht zu voll: wiegende Wohnwagen

Endlich ist alles weggepackt. Aber das ist nicht alles, was zählt. Um sicherzustellen, dass der Wohnwagen nicht überladen wird, genügt es, ihn zu wiegen. Eine Wohnwagenwaage finden Sie auf der Website Ihrer Kommunalverwaltung.

Zum Wiegen trennen Sie Ihren Wohnwagen von Ihrem Auto und stellen ihn vollständig auf die Wiegebrücke. Das Gewicht wird angezeigt. Damit es bei Kontrollen seitens der Polizei keinen Grund zur Beanstandung gibt, dürfen das zulässige Gesamtgewicht des Wohnwagens und die zulässige Anhängelast des Zugfahrzeugs nicht überschritten werden.

Stützlast und Anhängerkupplungskapazität

Die Stützlast ist die Kraft, die auf den Kugelkopf der Anhängerkupplung am Zugfahrzeug wirkt. Die maximale Stützlast wird vom Hersteller des Fahrzeugs oder Wohnwagens berechnet und auf einem Aufkleber oder Schild an der Anhängerkupplung angegeben.

Gleiches gilt für die Anhängerkupplungskapazität: Diese wird vom Wohnwagenhersteller berechnet und ist auf der Anhängerkupplung angegeben. Bei unterschiedlicher Stützlast und Anhängelast ist der niedrigere Wert einzuhalten.

So prüfen Sie die Anhängerkupplungskapazität Ihres Wohnwagens:

  • Alles, was Sie brauchen, ist eine Personenwaage und ein quadratisches Stück Holz.
  • Stellen Sie die Waage auf den Boden unter der Anhängerkupplung.
  • Platzieren Sie das Holz senkrecht zwischen Koppelmaul und Waage. Der Wohnwagen muss waagerecht stehen.
  • Jetzt können Sie die Anhängerkupplungskapazität auf der Skala ablesen.
 

Wer es einfacher haben möchte, kann ein Stützrad für die Anhängerkupplung mit integrierter Anzeige der Stützlast einbauen. So können Sie den Balldruck auf einen Blick erkennen.

Die zulässige Stützlast sollte unbedingt eingehalten werden, da das Pkw-Wohnwagen-Gespann dann besonders stabil auf der Straße liegt. Darüber hinaus kann eine Über- oder Unterschreitung der Stützlast auch teuer werden.

Sie können die Stützlast selbst beeinflussen, indem Sie den Wohnwagen einfach umpacken. Ist die Stützlast zu gering, befindet sich zu viel Gepäck im Heck. Das Gepäck muss dann vor der Achse gepackt werden. Ist die Stützlast zu hoch, liegt zu viel Gewicht vorne am Wohnwagen. In diesem Fall muss nach hinten, also hinter der Achse, umgepackt werden.

Übergewichtige Wohnwagen: Das sind die Strafen

Vertraue nicht einfach darauf, dass alles gut wird. Eine Überschreitung der Stützlast und eine Überlastung des Wohnwagens gehen immer auf Kosten der eigenen Sicherheit. Und wenn das allein noch kein überzeugendes Argument für die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte ist, sprechen vielleicht diese Zahlen für sich:

  • In Großbritannien zahlen Sie eine höhere Strafe, je stärker der Wohnwagen überladen ist. 10 % Mehrgewicht kosten 60 £.Bei 10 – 15 % beträgt die Strafe 120 £. Wenn Sie Ihren Wohnwagen um mehr als 15 % überladen, müssen Sie ein Bußgeld von 200 £ zahlen.
  • Auch in Deutschland zahlen Sie eine höhere Strafe, je stärker der Wohnwagen überladen ist.Es beginnt mit 5 % Mehrgewicht, was 10 € kostet. Ab 20 % Übergewicht beträgt die Strafe 95 €. Wenn Sie Ihren Wohnwagen um mehr als 30 % überladen, müssen Sie ein Bußgeld von 235 € zahlen. Inhaber eines deutschen Führerscheins werden außerdem im Flensburger Fahrereignungsregister eingetragen. Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Ihr Führerschein in Deutschland entzogen wird.
  • In Österreich wird ab einer Überladung Ihres Wohnwagens um 2 % ein Bußgeld verhängt. Strafzettel beginnen bei knapp 40 Euro und können laut Österreichischem Campingclub bis zu 5.000 Euro betragen.
  • In der Schweiz herrscht Nulltoleranz. Wenn Sie mit einem überladenen Wohnwagen angehalten werden, müssen Sie 100 Franken bezahlen, wenn Sie das zulässige Gesamtgewicht um bis zu 100 kg überschreiten. Eine Überladung um 5 % kostet 200 Franken.
  • In Italien kostet eine Überladung um mehr als 5 % 39 bis 159 Euro. Eine Überladung von mehr als 30 % kostet bis zu 1.600 €.
  • In Frankreich drohen für solche Verstöße Strafen von bis zu 750 Euro.
  • Spanien toleriert 5 %, aber ab 6 % wird ein Bußgeld von 301 € fällig und bei mehr als 25 % Überladung wird es mit Bußgeldern von bis zu 4.600 € recht teuer.
  • In Dänemark wird bei einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen als Fahrer ein Bußgeld von 10 Kronen und als Fahrzeughalter ein Bußgeld von 25 Kronen für jedes Prozent Überladung verhängt. Das sind etwa 1,30 € bzw. 3,30 €.
  • Die Schweden nehmen dieses Problem sehr ernst: Ab 1 % Überladung wird ein Bußgeld von 2.000 Kronen oder etwa 200 € verhängt. Wenn Sie Ihren Wohnwagen um mehr als 41 % überladen, zahlen Sie das Doppelte.
  • Norwegen rechnet in Hundert Kilogramm. Jede 100 Kilogramm Überladung kostet 250 Kronen, also etwa 26 Euro.
 

Abgesehen vom Bußgeld wird Ihnen die Polizei vermutlich die Weiterfahrt verweigern. Dann haben Sie zwei Möglichkeiten: Umpacken oder Ausladen. Erst dann können Sie die Reise in Richtung Ihres entspannten Urlaubs fortsetzen.

Tipps: So sparen Sie Gewicht

Manchmal kommt es auf jedes einzelne Gramm an. Beachten Sie die folgenden Tipps, um etwas Gewicht zu sparen:

  • Fahren Sie mit leerem Wassertank und füllen Sie ihn erst, wenn Sie Ihr Urlaubsziel erreichen.
  • Nehmen Sie nur genug Lebensmittel für die Reise mit und erledigen Sie einen Lebensmitteleinkauf, wenn Sie Ihr Ziel erreichen. Außerdem macht es mehr Spaß, in den dortigen Supermärkten regionale Produkte zu finden.
  • Nehmen Sie lieber einen E-Reader als Bücher. Auch bei der Kleidung können Sie etwas Gewicht sparen: Nehmen Sie nur das mit, was Sie wirklich für Ihren Urlaub brauchen und nutzen Sie auch die Wäschemöglichkeiten auf dem Campingplatz.
  • Anstelle von schweren Frotteehandtüchern eignen sich Mikrofaserhandtücher sehr gut für den Caravan-Urlaub. Sie sind besonders leicht und haben zudem den Vorteil, dass sie schnell trocknen.
  • Glas oder Plastik: Für manche Menschen ist es eine Glaubensfrage, aus welchem Glas sie trinken und von welchen Tellern sie essen. Wenn Sie das nicht stört, ist leichtes Geschirr aus Kunststoff oder Melamin perfekt geeignet.
  • Bevor Sie die Heimreise antreten, entleeren Sie die Kassettentoilette und das Abwasser.